Konzertreise des Madrigalchors nach Turin
Viele Adelsheimer werden sich noch an das außergewöhnliche Konzert erinnern, das der Fränkische Madrigalchor 2018 gemeinsam mit dem Ensemble Vocal du Chesnay aus Versailles in der Katholischen Kirche in Adelsheim gegeben hat. Nun lassen sich solche Projekte aus logistischen Gründen nicht allzu oft wiederholen. Aber die Verbindungen sind nicht abgerissen. Und so konnte der Madrigalchor jetzt seine „internationalen“ Kontakte auf Vermittlung des französischen Partnerchors sogar noch auf zwei italienische Chöre erweitern. Das Ensemble Chesnay war zu einem gemeinsamen Konzert mit den Chören Coro LaudArmonia und Coro Eufoné nach Turin eingeladen, und da die französischen Sängerinnen und Sänger der Meinung waren, „da wollen wir auch die Adelsheimer dabei haben“, kam es jetzt zu einer höchst erfreulichen Kooperation der vier Chöre in Form eines gemeinsamen Konzerts in der Cattedrale San Giovanni Battista. Dafür waren drei Werke einstudiert worden: die Motette „Locus iste“ von Anton Bruckner sowie der „Cantique de Jean Racine“ und das „Requiem“ von Gabriel Fauré. Ergänzt wurde das Programm durch die Sonata „Al Santo Sepolcro“ von Antonio Vivaldi, vorgetragen durch das Ensemble Instrumentale Eufoné. Die Chorleiter teilten sich die Arbeit, und dem Leiter des Madrigalchors, Dieter Kaiser, fiel die Aufgabe zu, das „Locus iste“ zu dirigieren, wird doch diese Motette auch Teil des großen Bruckner-Programms sein, das sich der Madrigalchor für sein Herbstkonzert in Adelsheim vorgenommen hat. Nachdem man sich am Vortag zu einer gemeinsamen Probe in der Kathedrale eingefunden hatte, war man beim Konzert gut aufeinander abgestimmt, und so wurde die Aufführung bei einer äußerst erfreulichen Publikumsresonanz zu einem vollen Erfolg und einer sehr schönen Erfahrung für alle Ausführenden.
Die Reise des Madrigalchors, die einmal mehr von Bernhard Heinzmann und Maria Stolz-Günther perfekt organisiert wurde, umfasste vier Tage, wobei der erste und der letzte Tag weitgehend mit An- und Rückreise ausgefüllt waren. Aber natürlich gab es auch reichlich Gelegenheit für Besichtigungen. So stand am Anreisetag noch ein geführter Stadtrundgang auf dem Programm. Weitere Besuche galten dem Palazzo Reale, dem Museo Nazionale dell´Automobile, der Pinacoteca G. Agnelli, dem Museo Nazionale del Cinema sowie dem Museo Egizio (Ägyptisches Museum). Zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde die Reise aber ganz besonders durch die Begegnung mit den italienischen Gastgebern und den französischen Freunden. Da Freundschaften im Allgemeinen mit einem guten Essen besiegelt werden, kredenzten die italienischen Gastgeber vor dem Konzert ein „Buffet der Freundschaft“, bei dem landestypische Köstlichkeiten serviert wurden. Nachdem der Madrigalchor am Sonntagabend zu später Stunde wieder in der Heimat angekommen war, waren sich alle Chormitglieder einig, bei einem absoluten Highlight in der Historie des Madrigalchors dabei gewesen zu sein.